Die Katharinen-Kirche

Baugeschichte
Vor 1712 befand sich ungefähr auf dem gleichen Platz, auf dem die heutige Kirche steht, eine kleinere Kirche oder Kapelle (zu sehen auf einer Landkarte von 1650), bei welcher der Turm nach Osten ausgerichtet war. 1712 erfolgte der Bau der heutigen Kirche. 1746 wurde der Turm angebaut (Turm nach Westen). 1828 wurde die Kirche renoviert (fast neu erbaut). 1836 gleichfalls der Turm. 1950 wurde die Kirche erstmals nach dem 2. Weltkrieg renoviert. 1970 wurde die gesamte Kirche von Grund auf generalüberholt. Die gesamte Altarwand mit Altar, Kanzel, Sakristei, Apostelfiguren, sämtliches Gestühl, Leuchter und Seitenemporen wurden entfernt. Der Innenraum bekam neue Bodenfliesen aus Steinaer-Dolomit, eine Bodenheizung und neues Gestühl. Außer zwei Apostelfiguren aus Stuck (Petrus und Paulus) und zwei Altarleuchten aus dem Jahr 1723 sind keine älteren Gegenstände mehr vorhanden. Der Innenraum der Kirche ist hell und schlicht gestaltet.
In den Jahren 2012 und 2013 erhielten der Turm und das Kirchenschiff einen neuen Anstrich. Auch das Umfeld der Katharinen-Kirche und der angrenzende Kurpark wurden neu gestaltet. Zum Abschluss der Bauarbeiten und zum gleichzeitigen 301-jährigen Jubiläum der Kirchengemeinde predigte Landesbischof Ralf Meister in einem Festgottesdienst am 18. Mai 2013. Soweit das belegbar ist, stand damit zum erstem Mal ein Bischof auf der Kanzel der Katharinen-Kirche.

Die Glocken
Im ersten Weltkrieg wurden zwei Glocken zur Einschmelzung für Kriegszwecke ausgebaut und zwar eine aus dem Jahr 1583 und eine zweite mit einem Heiligenbild (wahrscheinlich noch aus katholischer Zeit). Eine dritte Glocke aus dem Jahr 1894 blieb im Turm. 1922 wurden für die zwei ausbauten Glocken zwei Eisenglocken gegossen. 1977 wurden diese beiden Eisenglocken als auf „das Äußerste gefährdet“ erklärt. 1980 wurden deshalb zwei neue Bronzeglocken gegossen und eingebaut. Die Turmuhr wurde im Jahr 1904 von der Firma J. F. Weule aus Bockenem gebaut (teilweise gestiftet von der Witwe Trieselmann). 1852 bekam die Kirche eine Orgel, die von der Orgelbauwerkstatt Joh. Andreas Engelhardt aus Herzberg zu einem Preis von 800 Talern gebaut worden war.

Kirchengemeinde
Vor 1594 war Steina eine Filiale der Kirchengemeinde Sachsa. Nachdem 1593 der letzte Graf Ernestus VII von Hohenstein verstarb, und die Grafschaft aufgeteilt wurde, musste der Sachsaer Pastor Caspar Friedland auf gnädige Verordnung seinen Dienst in Steina 1594 aufkündigen, und Steina kam 1594 zur Parochie Bartolfelde mit den Orten Bartolfelde, Osterhagen und Steina. Den ersten Gottesdienst nach dem Wechsel zur Parochie Bartolfelde hielt der Pastor Julius Hartung am zweiten Epiphanis-Sonntag 1594. Alle drei Gemeinden waren eigenständig und besaßen gleiche Rechte, 1962 wurde Steina von der Parochie Bartolfelde abgetrennt und bekam eine eigene Pfarrstelle mit Pfarrhaus.
Von 1997 bis 2013 bildete die Kirchengemeinde Steina ein verbundes Pfarramt mit der St. Nikolai-Kirchengemeinde Bad Sachsa.  Seit dem 1.1.2013 war Steina pfarramtlich mit Barbis, Bartolfelde und Osterhagen verbunden. Seit Februar 2019 unterhält Steina wieder ein verbundenes Pfarramt mit Bad Sachsa.

Text: Heinz Duensing (Ergänzung: B. Simon-Hinkelmann)